Die Türkei macht Druck im Nato-Streit Erdogan punktet im Inneren durch Härte nach außen

Istanbul · Die Regierung Erdogan bestellt den Deutschen Botschafter in Ankara ein. Die PKK liefert den Anlass für eine harte Linie – auch gegenüber Finnland und Schweden im Konflikt um deren Nato-Beitritt. Das hat Methode und für den türkischen Premier innenpolitischen Nutzen.

   Sein harter Kurs zahlt sich aus: Die Umfragewerte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan steigen.

Sein harter Kurs zahlt sich aus: Die Umfragewerte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan steigen.

Foto: AP/Burhan Ozbilici

Die Türkei erhöht im Nato-Streit den Druck auf ihre Verbündeten. Der deutsche Botschafter in Ankara, Jürgen Schulz, wurde am Montag ins türkische Außenamt einbestellt, wo ihm eine Protestnote wegen PKK-Parolen bei einer Veranstaltung in Nordrhein-Westfalen überreicht wurde. Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte, nicht nur die Nato-Aspiranten Finnland und Schweden müssten energischer gegen PKK-Aktivitäten vorgehen, sondern auch Verbündete in Europa sowie die USA. Für Präsident Recep Tayyip Erdogan zahlt sich der harte Kurs innenpolitisch aus: Seine Umfragewerte steigen.