Bündnis hat Nachholbedarf Wer neuer Nato-Generalsekretär werden könnte

Brüssel · Obwohl es in der Nato Rufe nach einer nochmaligen Verlängerung gibt, hat Jens Stoltenberg klar gemacht, für eine weitere Amtszeit nicht mehr bereitzustehen. Nun laufen die vertraulichen Konsultationen, wer ab Herbst neuer Nato-Generalsekretär sein soll.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg

Foto: dpa/Christine Olsson

Es wird der 14. Generalsekretär des Bündnisses sein und derjenige, der die Nato in ihr 75. Jahr führt. Aber schon mit der Führung ist das so eine Sache. Denn für die Spitze der Nato gilt, dass deren Chefrepräsentant „mehr Sekretär als General“ ist. Die militärische Führung liegt traditionell beim mit Abstand wichtigsten Mitglied, den USA. Und die politischen Entscheidungen kommen ohne die Mitgliedstaaten bei Gipfel- oder Botschaftertreffen nicht zustande. Allerdings hat Jens Stoltenberg in den letzten neun Jahren gezeigt, wie wichtig sein Job und sein Talent zum Ausgleich sein kann, wenn die USA unter Donald Trump mit Austritt drohen, die Konflikte in einem auf 30 Mitglieder gewachsenen Bündnis größer werden und der erste Offensivkrieg Russlands mitten in Europa auch die Nato fordert, die genau zu einer solchen Abwehr gegründet worden war.