Terrorismus New Yorker Polizei warnte vor Brüssel-Attentätern
Brüssel · Wer wusste was? Seit wann? Und von wem? Seit den Anschlägen in Brüssel müssen sich Anti-Terror-Fahnder kritische Fragen gefallen lassen. Jetzt sorgen Angaben aus den Niederlanden für Verwirrung.
Rund eine Woche nach den islamistischen Anschlägen in Brüssel sind neue Informationen über frühere Warnungen zu Tätern aufgetaucht. Die Niederlande wurden nach eigenen Angaben bereits eine Woche vor den Anschlägen von der New Yorker Polizei über die Radikalität zweier Attentäter informiert.
Wie Justizminister Ard van der Steur dem Parlament in Den Haag mitteilte, meldete der Sicherheitsdienst der New Yorker Polizei am 16. März den kriminellen Hintergrund von Ibrahim El Bakraoui und den radikalen und terroristischen Hintergrund seines Bruders Khalid. Außerdem seien die Niederlande darüber informiert worden, "dass beide Brüder von den belgischen Behörden gesucht werden", schreibt der Minister.
Einen Tag später, am 17. März, sei dies auch bei Gesprächen zwischen niederländischen und belgischen Polizeidiensten zur Sprache gekommen. Zuvor hatte der Justizminister angegeben, dass die Meldung vom amerikanischen FBI kam. Das sei ein Irrtum gewesen, räumte er nun ein.
Warum die Niederlande von der New Yorker Polizei über zwei belgische Staatsbürger informiert wurden, konnte der Minister noch nicht sagen. Die belgische Polizei hatte bereits am Vortag dementiert, aus den USA neue Warnungen erhalten zu haben.
Bei den Anschlägen in Brüssel waren am Dienstag vergangener Woche 32 Menschen getötet worden. Ibrahim El Bakraoui (29) sprengte sich mit einem Komplizen am Flughafen in die Luft, sein Bruder Khalid (27) in der Metro-Station Maelbeek.
Noch immer unklar ist, wann am Flughafen wieder Passagiermaschinen starten und landen können. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren", teilte der Airport am Vormittag mit. Ein konkreter Termin für die Wiederaufnahme des Betriebs könne aber noch nicht genannt werden.
Anfang der Woche war zunächst dieser Mittwoch als mögliches Datum genannt worden. Am Dienstagabend kam dann aber die Nachricht, dass der Flughafen auch am siebten Tag nach den Attentaten für den Reiseverkehr geschlossen bleiben muss.
Bei dem Anschlag war die Abflughalle des Brüsseler Flughafens zerstört worden. Um den Passagierverkehr wieder aufnehmen zu können, wurden in den vergangenen Tagen in einem nicht zerstörten Teil des Airports provisorische Check-in-Schalter aufgebaut. Ein großer Test der neuen Abfertigung sollte heute ausgewertet werden.