Vor der Wahl am Sonntag Irak steht zwischen Resignation und Hoffnung

Bagdad/Istanbul · Die vorgezogene Parlamentswahl im Irak soll dem Land durchgreifende Reformen bringen. Doch viele Wähler glauben nicht daran, eine geringe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es dann aber doch: ein neues Wahlgesetz.

 Aufnahme von Freitag: Irakische Soldaten warten während ihrer vorgezogenen Stimmabgabe in Bagdad.

Aufnahme von Freitag: Irakische Soldaten warten während ihrer vorgezogenen Stimmabgabe in Bagdad.

Foto: dpa/Ameer Al Mohammedaw

Als vor zwei Jahren Hunderttausende Iraker auf die Straße gingen, um ein besseres Leben für sich und ihre Kinder zu fordern, erschütterten sie ein korruptes politisches System, in dem Parteien und Milizen die Macht unter sich aufteilen. Unter dem Druck der Proteste, bei denen Hunderte Menschen getötet wurden, kündigte Ministerpräsident Mustafa al-Kadhimi vorgezogene Neuwahlen an, die an diesem Sonntag stattfinden. Durchgreifende Reformen dürfte die Wahl nicht bringen – sie könnte aber womöglich künftige Veränderungen einleiten.