Begnadigung aufgehoben Perus Ex-Machthaber Fujimori nach Haftbefehl in Klinik

Lima · Der ehemalige autoritäre Machthaber Perus soll wieder hinter Gitter. 2017 war er wegen seines schlechten Gesundheitszustands begnadigt worden. Das wurde nun rückgängig gemacht.

 In seiner Amtszeit ließ Fujimori Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen.

In seiner Amtszeit ließ Fujimori Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen.

Foto: Martin Mejia/AP

Der per Haftbefehl gesuchte peruanische Ex-Präsident Alberto Fujimori ist in ein Krankenhaus gebracht worden. Der 80-Jährige fuhr am Mittwoch mit seinem Sohn Kenji Fujimori in einem Krankenwagen zu einer Klinik in der Hauptstadt Lima, wie im Fernsehen zu sehen war.

"Als Sohn von Alberto Fujimori ist es meine menschliche Pflicht, in den schwierigsten Momenten bei ihm zu sein", schrieb sein Sohn, Kenji Fujimori, auf Twitter. "Ich liebe dich und wenn ich mein Leben und meine Freiheit für dich geben muss, werde ich das tun."

Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof die Begnadigung des früheren Staatschefs (1990-2000) aufgehoben und dessen sofortige Verhaftung angeordnet. Fujimori war Ende 2017 vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski wegen seines schlechten Gesundheitszustands begnadigt worden.

Der frühere Machthaber war wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt worden, die er jetzt weiter absitzen soll. Der Oberste Gerichtshof stufte die Begnadigung als verfassungswidrig ein. Der Ex-Präsident verbrachte bislang zehn Jahre im Gefängnis.

In seiner Amtszeit ließ Fujimori Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen, das Parlament wurde entmachtet. Der Staat sah sich damals durch die Terrororganisation "Leuchtender Pfad" bedroht. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert, um ihre Kinderzahl zu reduzieren. Sie wurden als Entwicklungshemmnis angesehen.

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