Neue EU-Präsidentschaft Prager Pläne für Europa

Straßburg · Lange im Voraus stellen sich die Staaten auf ihre sechs Monate währende EU-Ratspräsidentschaft ein. Zuletzt kam es anders. Schon die französische stand im Zeichen des russischen Angriffskrieges, die nun begonnene tschechische wird auch die sozialen Folgen in den Mittelpunkt stellen.

 Petr Fiala

Petr Fiala

Foto: AP/Jean-Francois Badias

Wenn in Europa die Panzer rollen, um den Freiheitswillen der Bürger niederzuwalzen, haben ältere Europäer auch die Bilder des Prager Frühlings von 1968 vor Augen, als Moskau die damalige Tschechoslowakei brutal auf Sowjetlinie brachte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gehört mit ihren 63 Jahren zu jener Generation. Und deshalb stellte sie in Straßburg auch eine direkte Verbindung zwischen jenen Prager Bildern und den Bildern jener Ukrainer her, die sich kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges in diesem Februar unbewaffnet den russischen Panzern entgegenstellten. Von der Leyens Botschaft: Sie könne sich in dieser Situation kein „anderes, besseres Land vorstellen, das die Ratspräsidentschaft der EU übernimmt als Tschechien“.