Regierung in Großbritannien Prinz Charles eröffnet erstmals das Parlament

London · Queen Elisabeth II. zieht sich mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Sie ließ sich nun von ihrem Sohn und Thronfolger Charles bei einem wichtigen Termin vertreten. Der präsentierte die Pläne der Regierung unter Boris Johnson, natürlich ohne dabei Einfluss auf deren Inhalt zu nehmen.

 Neben Prinz Charles war auf einem kleinen Tisch die glitzernde Staatskrone – die Imperial State Crown genannt – platziert.

Neben Prinz Charles war auf einem kleinen Tisch die glitzernde Staatskrone – die Imperial State Crown genannt – platziert.

Foto: AP/Ben Stansall

Als Premierminister Boris Johnson und der Labour-Chef Keir Starmer sowie weitere Abgeordnete an diesem Dienstag das britische Oberhaus betreten, unterhalten sie sich laut und lebhaft – und das, obwohl dort die traditionelle Zeremonie zur Eröffnung des Parlamentes durch die Queen ansteht. Normalerweise bringt Elizabeth II. von ihrem Thron aus die Männer und Frauen dann mit einem kurzen, strengen Blick zum Schweigen. Normalerweise. Denn die 96-Jährige konnte ihrer Pflicht diesmal nicht nachkommen, aus gesundheitlichen Gründen. Sie wurde deshalb von ihrem Sohn Prinz Charles vertreten, der zum ersten Mal in ihrem Namen das Programm der britischen Regierung vorstellte. Als er die Rede der Queen verliest, wirkt er emotional. Medien beschreiben dies als einen „historischen Moment“, der einen Einblick in die Zukunft der britischen Monarchie gewährt – unter der Führung von König Charles.