Gewaltakte bei Anti-Corona-Demo Rechtsradikale unterwandern Proteste in Italien

Rom · Die Gewaltaktion erinnert irgendwie an die Stürmung des Kapitols in Washington: Mehrere Hundert rechte Randalierer marschierten in Richtung Parlament und Palazzo Chigi, dem Sitz des Ministerpräsidenten in Rom. Aber eigentlich war der Grund für die Proteste ein anderer.

 Protestteilnehmer und Polizisten stoßen während einer Demonstration gegen den Corona-Gesundheitspass aufeinander.

Protestteilnehmer und Polizisten stoßen während einer Demonstration gegen den Corona-Gesundheitspass aufeinander.

Foto: dpa/Cecilia Fabiano

Wenn in Italien ein rechter Mob den Sitz einer Gewerkschaft stürmt, dann kommt man um die historische Parallele nicht umhin. Es war vor exakt 100 Jahren, als die Anhänger des damals neuen und rasch expandierenden Faschismus im ganzen Land massenhaft Sitze von Gewerkschaften und Kooperativen plünderten und überfielen. Dort saßen Anhänger der kommunistischen Partei, die rechten Stürmer agierten im Namen des späteren faschistischen „Duce“ Benito Mussolini. Was am Samstag in Rom geschah, hat deshalb durchaus beabsichtigten historischen Bezug: Neofaschisten stürmten den Sitz der größten italienischen Gewerkschaft CGIL. Sie zerstörten das Mobiliar, die Rede war von Plünderungen. Ministerpräsident Mario Draghi besuchte am Montag den Sitz der Gewerkschaft in Rom.