Armenisch-Aserbaidschanischer Grenzkonflikt Rote Linien am Schwarzen See

Moskau · Nach dem Sieg im Karabach-Krieg bedrängt Aserbaidschan armenisches Staatsgebiet. Lokale Grenzverletzungen sind seit dem Waffenstillstandsabkommen an der Tagesordnung. Die Feindseligkeit auf beiden Seiten grenzt weiter an Hass.

 Aserbaidschan hat vor einem halben Jahr in der Konfliktregion Bergkarabach ein Gebiet kampflos von Armenien zurückbekommen.

Aserbaidschan hat vor einem halben Jahr in der Konfliktregion Bergkarabach ein Gebiet kampflos von Armenien zurückbekommen.

Foto: dpa/Emrah Gurel

Diesmal geht es um den „Schwarzen See“, nicht um den „Schwarzen Garten“, wie Karabach in der deutschen Übersetzung heißt. Vergangenen Herbst eroberte Aserbaidschan mit türkischer Waffenhilfe große Teile der armenischen Enklave Bergkarabach zurück. Nun bedrängt sie das Gebiet Armeniens selbst. Vergangene Woche stießen aserbaidschanische Militärs nach Angaben aus Jerewan 3,5 Kilometer in die südarmenische Provinz Sjunik vor, um alle Ufer des Zwei-Quadrat-Kilometer-Grenzgewässers Schwarzer See zu besetzen. Zu direkten Zusammenstößen mit armenischen Truppen kam es nicht, beide Seiten verhandeln unter Vermittlung russischer Offiziere. Baku aber startete am Sonntag demonstrativ ein Großmanöver mit 15 000 Mann, 400 Panzerfahrzeugen und 50 Kampfflugzeugen.