Der Bundeskanzler bei den Vereinten Nationen Scholz findet deutliche Worte für den russischen Angriffskrieg

New York · Bundeskanzler Olaf Scholz geht Präsident Wladimir Putin in seiner Rede in der Generaldebatte der Vereinten Nationen direkt an. Russland wolle sich der Ukraine bemächtigen. "Das ist blanker Imperialismus!"

 Bundeskanzler Olaf Scholz spricht vor den Delegierten in der Generaldebatte bei der 77. Generalversammlung der UN.

Bundeskanzler Olaf Scholz spricht vor den Delegierten in der Generaldebatte bei der 77. Generalversammlung der UN.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Olaf Scholz steht jetzt tatsächlich hinter diesem Pult. In diesem Saal. Vor diesem Emblem, das die Staatengemeinschaft dieser Erde symbolisiert. In Deutschland ist es jetzt schon weit nach Mitternacht. Aber hier in New York läuft die Generaldebatte der Vereinten Nationen seit mittlerweile zehn Stunden auf vollen Touren. Im 15-Minuten-Takt lösen sich die Staats- und Regierungschefs am Rednerpult ab. Der Hausherr, UN-Generalsekretär Antonio Guterres, hat um 09.03 Uhr eröffnet. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat gesprochen, auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte seinen Auftritt. In einem Interview hatte Erdogan schon vorher eine klare, unmissverständliche Botschaft an Russland geschickt: „Wenn in der Ukraine ein Frieden hergestellt werden soll, wird natürlich die Rückgabe des besetzten Landes wirklich wichtig. Das wird erwartet.“ Auch die Halbinsel Krim müsse an die Ukraine zurückgegeben werden. Scholz hatte nach einem Gespräch mit Erdogan in der Ständigen Vertretung der Türkei bei den Vereinten Nationen ebenfalls betont, dass es nicht sein dürfe, wenn Russland einfach das Land seines Nachbarn überfalle. Russische Truppen müssten sich vollständig von ukrainischem Staatsgebiet zurückziehen. „Die Ukraine hat jedes Recht, die Integrität und Souveränität des eigenen Landes zu verteidigen.“