Kommission stellt neues Ziel vor So will die EU die Abhängigkeit von Russland verringern

Mitten in ihrem Vorhaben, Europa klimaneutral zu machen, sieht sich die EU-Kommission vor die Aufgabe gestellt, deutlich schneller aus russischem Öl und Gas auszusteigen. Wie soll das funktionieren?

 Die EU-Kommission will mehr auf Erneuerbare Energien setzen.

Die EU-Kommission will mehr auf Erneuerbare Energien setzen.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Die EU will die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen bis Jahresende um zwei Drittel reduzieren. Rechtzeitig zur nächsten Heizsaison sollen die Gasspeicher in Europa auf mindestens 90 Prozent aufgefüllt sein. Mit diesen Kernpunkten hat die EU-Kommission am Dienstag auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine reagiert. Allerdings machte Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans bei der Vorstellung der Pläne klar, dass die Zuständigkeit für die Energiepolitik bei den Mitgliedsstaaten liege – genauso wie für Ausgleichsmaßnahmen zugunsten einkommensschwacher Haushalte angesichts der explodierenden Energiepreise. Ein sofortiger Importstopp von russischem Öl oder Gas ist nicht Teil des EU-Planes. Auf die Frage, ob es nicht widersinnig sei, Russland mit harten Sanktionen treffen zu wollen und gleichzeitig jeden Tag 200 Millionen Euro für Energielieferungen an Moskau zu überweisen, meinte Timmermans, es sei manchmal wünschenswert, in der Politik die Zeit zurückdrehen zu können. Aktuell müsse jedoch mit den Karten gespielt werden, die auf dem Tisch lägen. Auf diesen Karten steht die Zahl von 155 Milliarden Kubikmetern Gas, die derzeit von den EU-Mitgliedsstaaten aus Russland importiert werden.