Systematische Gewalt gegen Frauen Südkoreas jüngster Femizid sorgt für öffentliche Entrüstung

Peking · In Seoul wurde erneut eine junge Frau von ihrem Stalker ermordet. Die systematische Gewalt gegen Frauen wird im patriarchalen Südkorea weiterhin verharmlost.

Gewalt gegen Frauen ist in Südkorea ein massives Problem.

Gewalt gegen Frauen ist in Südkorea ein massives Problem.

Foto: picture alliance / Karl-Josef Hi/Karl-Josef Hildenbrand

Vor der U-Bahn-Toilette haben Trauernde einen provisorischen Gedenkaltar errichtet: Dutzende Blumensträuße liegen auf dem Boden, Notizzettel überdecken die Wände. Auf ihnen haben die Bewohner der südkoreanischen Hauptstadt ihre Verzweiflung und Wut niedergeschrieben: „Femizide sind die Norm in Südkorea“, heißt es auf einem Zettel. Am Mittwochabend lauerte hier in der U-Bahn-Station Sindang ein 31-jähriger Südkoreaner seinem Opfer auf. Er wartete 70 Minuten, bis die Angestellte der Seouler Metro die Damentoilette aufsuchte. Dort stach der Mann sie brutal nieder. Noch in der Nacht erlag sie ihren Verletzungen.