"Den besten Deal erreichen" Trotz Brexit: London will weiter Zugang zum EU-Binnenmarkt

London · Großbritannien tritt aus der EU aus - doch britische Unternehmen sollen weiter Zugang zum Binnenmarkt haben. Das klingt wie Wunschdenken Londons. Fest steht: Auf Premierministerin May kommt ein hartes Stück Arbeit zu.

 Gut gelaunt zum EU-Austritt: Die britische Regierungschefin Theresa May will nach dem Brexit weiterhin den größtmöglichen Zugang zum EU-Binnenmarkt.

Gut gelaunt zum EU-Austritt: Die britische Regierungschefin Theresa May will nach dem Brexit weiterhin den größtmöglichen Zugang zum EU-Binnenmarkt.

Foto:  Facundo Arrizabalaga

Premierministerin Theresa May will für britische Unternehmen auch nach dem EU-Austritt ihres Landes größtmöglichen Zugang zum Europäischen Binnenmarkt sichern. Bei den anstehenden Brexit-Verhandlungen gehe es ihr um "den besten Deal" für Großbritannien, sagte May.

Einzelheiten nannte sie allerdings nicht. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, die Regierung könnte einen "harten Brexit" anstreben - einen Ausstieg aus dem EU-Binnenmarkt ohne weitere Freihandelskonzessionen. Vor allem die Labour-Partei warf May vor, ihre Verhandlungsstrategie nicht deutlich zu machen, und forderte eine Abstimmung vor Beginn der Verhandlungen mit Brüssel. Auch einige Abgeordnete aus dem Regierungslager äußerten sich unzufrieden und verlangten mehr Mitsprache.

Brexit-Minister David Davis forderte, bei den Austrittsgesprächen müsse es eine Lösung geben, "die auf unsere Interessen zugeschnitten ist". Die offiziellen Verhandlungen mit Brüssel sollen nach dem Willen der Regierung bis Ende März beginnen und dürften rund zwei Jahre dauern.

Das britische Finanzministerium hatte erst am Dienstag vor erheblichen Kosten gewarnt, sollte Großbritannien aus dem Europäischen Binnenmarkt ausscheiden. In diesem Fall könnte das Bruttoinlandsprodukt innerhalb der kommenden 15 Jahre um bis zu 9,5 Prozent schrumpfen, heißt es in einem internen Papier, aus dem die Zeitung "The Times" zitiert.

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