Kommentar zu Donald Trump im TV-Duell Trump hält seine Wähler bei der Stange
Meinung · Zu sagen, es war eine schlechte Woche für Donald Trump, wäre die Untertreibung des Jahres. Der Spitzenkandidat der US-Republikaner für die US-Präsidentschaftswahl hatte eine katastrophale Woche.
Die Video-Veröffentlichungen und Radio-Mitschnitte der vergangenen Woche zeigen einen Mann, der, was sein Verhältnis zu Frauen angeht, über den Stand eines Siebzehnjährigen, der mit Kumpeln in der schweiß- und testosterongeschwängerten Atmosphäre einer Sportumkleide großmäulig schwadroniert, nicht hinausgekommen ist. Kann so ein Mann eine Mehrheit der Amerikaner überzeugen, dass er der Richtige für das Weiße Haus ist?
Doch mit Entschuldigungen hält sich Trump nicht auf. Asche auf sein Haupt? Keine Spur. In der zweiten Präsidentschafts-TV-Debatte ging er aggressiv immer wieder in die Offensive und brachte eine exzellent vorbereitete Gegnerin in die unvorteilhafte Situation, sich verteidigen zu müssen. Wer erwartet hatte, Trump sei schwer angeschlagen oder mutlos angesichts der bröckelnden Unterstützung in der Republikanischen Partei, sah sich getäuscht.
Diese Strategie zielte direkt auf den Kern seiner Anhänger, der sich vor allem darüber definiert, Hillary Clinton unversöhnlich und kompromisslos abzulehnen. Diese Wähler hat Trump mit seiner zwar oft verworrenen, aber kämpferischen und aggressiven Rhetorik bei der Stange gehalten.
Für die Amerikaner wie für den Rest der Welt, der den US-Wahlkampf mit wachsendem Entsetzen verfolgt, werden die Wochen bis zum Wahltag am achten November ein qualvoller, beschämender, demokratische Prozeduren beschmutzender Zeitraum sein. Der Kandidat Trump gibt das Land, das sich selbst als Bannerträger von Freiheit und Demokratie begreift, der Lächerlichkeit und Verachtung preis.