"Real News" statt "Fake News" Trump startet eigene Nachrichtenshow

New York · US-Präsident Donald Trump, der häufig auf die von ihm sogenannten "Fake News" der amerikanischen Medien schimpft, sendet nun seine eigene Nachrichtenshow. Präsentiert wird sie von Kayleigh McEnany, die bis vor Kurzem noch für den Nachrichtensender CNN arbeitete.

Trump holt zum Gegenschlag gegen die Medien aus: Mit seinem eigenen Format namens "Real News" möchte er die Welt nun selbst mit Nachrichten über seine Präsidentschaft versorgen. Zwei Folgen der einmal pro Woche auf seinem Facebook-Kanal ausgestrahlten Sendung gibt es bereits.

Übertragen werden die höchstens zwei Minuten langen Nachrichtensendungen aus dem Trump Tower in New York. Während die erste Folge noch von seiner Schwiegertochter Lara Trump moderiert wurde, sitzt von nun an Kayleigh McEnany vor der Kamera. Die 29-Jährige ist seit kurzem Sprecherin der Republikaner und arbeitete zuvor als Kommentatorin für den Nachrichtensender CNN. Während ihrer Arbeit bei dem Sender, mit dem Trump im Clinch steht, hatte sie immer wieder öffentlich Partei für den Präsidenten ergriffen.

Moderatorinnen loben den Präsidenten

"Ich wette, Sie haben nicht von all' den Aufgaben gehört, die der Präsident diese Woche zu erfüllen hatte, weil es so viele falsche Nachrichten dort draußen gibt", beginnt Lara Trump ihre Moderation in der ersten Folge. Sie wolle den Zuschauern deshalb einen kurzen Einblick in die Woche des Präsidenten geben. Unter anderem habe der Präsident sein Gehalt an das Ministerium für Bildung gespendet. Seine Schwiegertochter kommentiert: "Ich bin so stolz darauf!" Außerdem sei die Arbeitslosenrate so niedrig wie seit 2001 nicht mehr und die amerikanische Wirtschaft floriere.

Die zweite Folge schließt sich dem Konzept des Piloten an. Kayleigh McEnany spricht von einer Million neuen Jobs, die Präsident Trump seit Beginn seiner Amtszeit geschaffen haben soll, und kommentiert, dass der Präsident die amerikanische Wirtschaft wieder in die richtige Richtung gelenkt habe.

Nutzer des Bloggingdienstes Twitter kommentieren Trumps "Real News" dagegen kritisch. Ein Nutzer vergleicht die "Real News" mit der deutschen Online-Satirezeitung "Der Postillon". Ein anderer vermutet scherzhaft, dass der russische Präsident Wladimir Putin auf Trumps neues Nachrichtenformat neidisch werden könnte. Andere schlagen nachdenkliche Töne an und sorgen sich um eine wahrheitsgemäße Berichterstattung in den USA.

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