USA in der Corona-Krise US-Medizinjournal fordert Trumps Abwahl

In den USA wird die Kritik am Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump lauter. Jetzt meldet sich ein bedeutendes Magazin für Medizinier zu Wort, das Konsequenzen fordert.

 Donald Trump, Präsident der USA, steht auf dem Balkon des Weißen Hauses, nachdem er das Walter-Reed-Militärkrankenhaus verlassen hat.

Donald Trump, Präsident der USA, steht auf dem Balkon des Weißen Hauses, nachdem er das Walter-Reed-Militärkrankenhaus verlassen hat.

Foto: dpa/Alex Brandon

Mit einer deutlichen Aufforderung, Donald Trump abzuwählen, wendet sich die bedeutendste medizinische Fachzeitschrift der USA an ihre Leser. Unter der Überschrift „Sterben im Führungsvakuum“ werfen die Herausgeber des „New England Journal of Medicine“ der Regierung Trump vollständiges Versagen in der Corona-Krise vor.

In dem Leitartikel führen die Autoren etwa Staaten wie Kasachstan, Simbabwe oder Äthiopien an, die im Vergleich mehr Personen auf Corona getestet hätten als die USA. Bei der Todeshäufigkeit in Bezug auf Covid-19 schnitten Kanada, Japan und selbst Vietnam um ein zigfaches besser ab als die USA.

Den Grund für das Versagen sieht die Zeitschrift in der Unterwerfung und Politisierung der Gesundheitsbehörden durch die Regierung. „Unsere gegenwärtigen Führer haben das Vertrauen in die Wissenschaft und die Verwaltung untergraben, und haben damit einen Schaden angerichtet, der sie sicherlich überdauert.“ Die Regierung habe Experten ignoriert und sich „Scharlatanen zugewandt, die die Wahrheit verschleiert und ausgemachte Lügen verbreitet haben“. Die Führung sei „gefährlich unfähig“, die Bürger sollten der Regierung „nicht noch Beihilfe leisten und den Tod Tausender weiterer Amerikaner ermöglichen, indem ihnen erlaubt wird, ihren Job zu behalten“. Das Magazin druckt 200 000 Exemplare und erreicht online Hunderttausende.

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