Tod des US-Studenten Warmbier USA fordern von China mehr Druck auf Nordkorea

Peking · Tut Peking genug, um Nordkorea an den Zügel zu nehmen? China glaubt ja, die USA sind anderer Meinung. Der Disput hat sich nach dem Tod des US-Studenten Warmbier nach seiner Haft in Nordkorea verschärft.

 Der US-Bürger Otto Warmbier in einem Gericht in Pjöngjang.

Der US-Bürger Otto Warmbier in einem Gericht in Pjöngjang.

Foto: Jon Chol Jin/Archiv

Nach Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über ein Scheitern der chinesischen Bemühungen im Umgang mit Nordkorea hat China seine Anstrengungen verteidigt. "China spielt eine wichtige Rolle und macht unverzichtbare Bemühungen", sagte Außenamtssprecher Geng Shuang vor der Presse in Peking.

Er reagierte auf einen Tweet von Trump, der den Einsatz von Chinas Präsident Xi Jinping lobte, den USA mit Nordkorea zu helfen, aber auch hinzufügte: "Es hat nicht geklappt. Zumindest weiß ich, dass China es versucht hat." Worauf sich Trump konkret bezog, war unklar. Sein Tweet folgte auf den Tod des US-Studenten Otto Warmbier, der im Koma lag, als ihn Nordkorea vergangene Woche freiließ.

US-Außenminister Rex Tillerson legte am Mittwoch noch einmal nach. China müsse den Druck auf Nordkoreas Führung erhöhen, sagte er nach einem Treffen mit Vertretern Chinas in Washington. Nordkorea habe sich an einer Reihe von kriminellen Unternehmungen beteiligt, um seine Waffenprogramme zu finanzieren.

Hier müsse Peking einschreiten. Tillerson forderte Nordkorea auch zu einem besseren Umgang mit dem eigenen Volk auf. "Wir bedauern, dass es vor allem die Nordkoreaner sind, die leiden." Die USA sähen das kommunistische Land als derzeit größte Bedrohung an.

China und die USA arbeiten auch daran, Nordkorea zu einer Aufgabe seines Atom- und Raketenprogramms und einer Wiederaufnahme von Verhandlungen zu bewegen. Zusammen mit China sollten alle für Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel arbeiten, sagte Sprecher Geng Shuang. Chinas Beitrag sei sichtbar und werde zunehmend von anderen Ländern unterstützt.

Für eine Verringerung der Spannungen habe China "ein zweigleisiges Vorgehen" vorgeschlagen, betonte der Sprecher weiter. Er verwies damit auf den Vorschlag Pekings vom März, wonach Nordkorea zunächst seine Atom- und Raketenaktivitäten einfriert und die USA und Südkorea im Gegenzug ihre gemeinsamen großen Militärmanöver aussetzen.

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