Völkermord an Armeniern Warum die Türkei bei dem Vorwurf rot sieht

Istanbul · Auch US-Präsident Biden hat den Vökermord an Armeniern durch das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg nun benannt. Die Genozid-Forschung findet in der türkischen Gesellschaft aber kein Gehör.

 Libanesisch-armenische Frauen beten am Samstag während eines Gedenkgottesdienstes zum 106. Gedenktag der Massaker an den Armeniern.

Libanesisch-armenische Frauen beten am Samstag während eines Gedenkgottesdienstes zum 106. Gedenktag der Massaker an den Armeniern.

Foto: dpa/Marwan Naamani

Wütend reagiert die Türkei, wenn vom Völkermord an den Armeniern im untergehenden Osmanischen Reich die Rede ist. Nicht nur die Regierung sieht dann rot, auch weite Teile der Opposition und Öffentlichkeit reagieren allergisch. Viele Armenier seien in den Kriegswirren des Jahres 1915 umgekommen, lautet die offizielle Lesart der Türkei; eine Vernichtungsabsicht habe es aber nicht gegeben – und deshalb auch keinen Völkermord.