Antisemitismus wächst Welle von Drohungen gegen jüdische Einrichtungen in den USA

Washington · In den USA sehen sich jüdische Einrichtungen einer Welle von Gewalt ausgesetzt. Friedhöfe werden geschändet, Schulen bedroht. Politiker verurteilen das Geschehen scharf.

Betende versammeln sich in Philadelphia zwischen umgestoßenen Grabsteinen auf dem geschändeten jüdischen Mount Carmel Friedhof. Der Antisemitismus im Land wächst.

Betende versammeln sich in Philadelphia zwischen umgestoßenen Grabsteinen auf dem geschändeten jüdischen Mount Carmel Friedhof. Der Antisemitismus im Land wächst.

Foto: David Swanson

Eine neue Welle von Gewaltandrohungen hat jüdische Einrichtungen in den USA erreicht. Mehrere jüdische Gemeindezentren und Tagesschulen wurden am Montag wegen Bombendrohungen vorsichtshalber evakuiert.

Bei der Hauptstadt Washington wurden die 143 Schüler einer Tagesschule in Sicherheit gebracht, berichtete die "Washington Jewish Week" unter Berufung auf die Polizei im Fairfax County (Bundesstaat Virginia).

Präsident Donald Trump und weitere Amtsträger in den USA verurteilten die Drohungen scharf. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, sagte am Montag in Washington, der Präsident sei enttäuscht und besorgt. Er verurteile jede Form des Antisemitismus in schärfster Form. Der Gouverneur von Pennsylvania, Tom Wolf, sagte, jede Art von antisemitischer Bedrohung müsse scharf verfolgt und bestraft werden.

Eine zweite Schule in der Hauptstadtregion sei ebenfalls bedroht worden, der Unterricht sei aber nach einer ergebnislosen Durchsuchung mit Sprengstoff-Spürhunden fortgesetzt worden, berichtete die Zeitung weiter. Seit Wochen werden jüdische Einrichtungen in den Vereinigten Staaten mit ähnlichen Drohungen konfrontiert.

Auch in anderen Gegenden der USA wurden am Montag jüdische Einrichtungen bedroht, darunter in New Jersey, North Carolina, Alabama, Pennsylvania und New York. Erst tags zuvor war bekannt geworden, dass Unbekannte einen jüdischen Friedhof in Philadelphia geschändet und mehrere hundert Grabsteine umgestürzt und zertrümmert hatten.

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, hatte dies als "verachtenswerten und feigen Akt des Hasses", bezeichnet. "Das ist nicht nur ein Angriff auf die jüdische Gemeinschaft, sondern auf die Werte der Freiheit und Brüderlichkeit, für die Amerika steht", betonte er.

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