Russland und die US-Wahl Whistleblowerin verhaftet: FBI nimmt "Intercept"-Quelle fest

Washington · Nur eine Stunde nach der Veröffentlichung vertraulicher Geheimdienstinformationen auf einer Website, ist die angebliche Whistleblowerin verhaftet worden. Der veröffentlichte Bericht befasst sich mit der Beeinflussung der US-Wahl durch Russland.

 Ein Verteilerpunkt, in dem Glasfaserkabel zusammenlaufen (Illustration). In den USA wurde eine angebliche Whistleblowerin verhaftet.

Ein Verteilerpunkt, in dem Glasfaserkabel zusammenlaufen (Illustration). In den USA wurde eine angebliche Whistleblowerin verhaftet.

Foto: Daniel Reinhardt

Das FBI hat eine 25-jährige Frau festgenommen, die vertrauliche Informationen des Geheimdienstes NSA an die Website "The Intercept" weitergegeben haben soll.

Das Justizministerium teilte eine entsprechende Festnahme im US-Bundesstaat Georgia mit. Dem US-Sender NBC wurde ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem nur eine Stunde zuvor erschienenen "Intercept"-Bericht bestätigt.

Die US-Regierung unter Donald Trump hat angekündigt, mit aller Macht gegen Leaks und die Weitergabe geheimer Informationen vorzugehen. Der stellvertretende Chefankläger Rod Rosenstein erklärte am Montag zu der Festnahme, die Weitergabe vertraulichen Materials gefährde die nationale Sicherheit und untergrabe das Vertrauen in die Regierung.

Der "Intercept"-Bericht befasst sich mit russischen Versuchen einer Beeinflussung der US-Wahl 2016. Demnach zeigten die NSA-Dokumente eindeutig, dass der russische Militärgeheimdienst noch weitgehender in die Wahl einzugreifen versuchte als bekannt. Belegt seien demnach nun auch Attacken auf Systeme der Wählerregistrierung.

"The Intercept" ist eine Website, die unter anderem von Laura Poitras und Glenn Greenwald betrieben wird. Sie gelangte im Zusammenhang mit dem NSA-Whistleblower Edward Snowden zu einiger Berühmtheit.

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