Vorschlag zur Überwachung Wie die EU zukünftig stärker gegen Kinderpornografie kämpfen will

Brüssel · „Endlich“, sagen die einen mit Blick auf das weltweit führende Vorpreschen im Kampf gegen Kindesmissbrauch. „Haarsträubend“ finden die anderen die Überwachungspläne der EU-Kommission im Netz. Worum geht es beim neuen Vorschlag aus Brüssel?

 Eine Ermittlerin sitzt vor Monitoren mit unkenntlich gemachten Fotografien, die teilweise sexuellen Missbrauch zeigen.

Eine Ermittlerin sitzt vor Monitoren mit unkenntlich gemachten Fotografien, die teilweise sexuellen Missbrauch zeigen.

Foto: picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

Für EU-Innenkommissarin Ylva Johansson haben die EU-Länder nicht nur das Recht, im Kampf gegen Kindesmissbrauch zu schärferen Waffen zu greifen. Sie sieht die EU sogar in der Verantwortung und Verpflichtung, deutlich wirksamere Mittel zu ergreifen. Als sie am Mittwoch das Ergebnis der Kommissionsberatungen verkündet, stellt sie die Zahl von 85 Millionen Videos und Fotos von Kindesmissbrauch weltweit im Netz allein im vergangenen Jahr in den Vordergrund. Und das sei nur das Entdeckte, die tatsächliche Zahl ist deutlich höher. Experten schätzten eine jährliche Zunahme um 64 Prozent. Das soll nun mit einer neuen Agentur und vor allem mit engmaschiger Überwachung gezielt angegangen werden. „Wir kriegen Euch!“, droht die Kommissarin den Straftätern.