Flüchtlingskrise auf den Kanaren „Wir dürfen nicht zum Gefängnis Europas werden“

Madrid · Gran Canaria hat sich in den vergangenen Wochen zum Flüchtlings-Hotspot entwickelt, der zu einem neuen Moria werden könnte. Zehntausende wollen von Westafrika auf die Kanaren übersetzen.

 Überwiegend marokkanische Migranten werden am Strand von Gran Canaria nach ihrer Ankinft von der Polizei beobachtet.

Überwiegend marokkanische Migranten werden am Strand von Gran Canaria nach ihrer Ankinft von der Polizei beobachtet.

Foto: AP/Javier Bauluz

Die letzten 27 Lagerbewohner wurden aus dem „Hafen der Schande“ im Süden Gran Canarias per Krankenwagen abtransportiert. Es waren jene Bootsmigranten, bei denen eine Corona-Infektion festgestellt worden war. Sie wurden aus dem Hafen im Ort Arguineguín, der zur Touristengemeinde Mogán gehört, in ein abgeschottetes Quarantänequartier auf Gran Canaria gebracht. Zuvor hatten zahlreiche Busse jene knapp 500 irregulären Immigranten abtransportiert, die seit Tagen, in Einzelfällen sogar seit Wochen, auf der Hafenmole ausharrten. Damit erfüllte die spanische Regierung ihr Versprechen, dieses provisorische Elendscamp zu räumen.