Zweiter Ebola-Toter in USA - Lufthansa baut Evakuierungs-Jet

Omaha/Frankfurt · Ein Arzt ist in den USA an Ebola gestorben. Der 44-Jährige erlag der Krankheit am Montag im US-Bundesstaat Nebraska, wie das Krankenhaus mitteilte. Der aus Sierra Leone stammende Martin Salia war nur zwei Tage vorher aus Westafrika ausgeflogen worden.

 Der Arzt Dr. Martin Salia ist in den USA an Ebola gestorben. Er war erst am Samstag aus Sierra Leone eingeflogen worden. Foto: Mike DuBose/United Methodist News Service

Der Arzt Dr. Martin Salia ist in den USA an Ebola gestorben. Er war erst am Samstag aus Sierra Leone eingeflogen worden. Foto: Mike DuBose/United Methodist News Service

Foto: DPA

Bei ihm war die Krankheit den Ärzten zufolge schon weit fortgeschritten, er hatte schwere Probleme mit seinen Nieren und der Atmung. Der mit einer Amerikanerin verheiratete Salia war der zehnte Ebola-Patient in den USA. Acht der Infizierten konnten wieder geheilt werden.

Die Lufthansa begann unterdessen, ein Passagierflugzeug als fliegende Ebola-Station auszurüsten. Seit Montag wird der Airbus A340 mit dem Namen "Villingen-Schwenningen" bei der Lufthansa-Technik in Hamburg umgebaut, wie ein Lufthansa-Sprecher in Frankfurt bestätigte. Auftraggeber ist die Bundesregierung. Ziel ist, die Sicherheit deutscher Helfer in den westafrikanischen Ebola-Gebieten zu garantieren und sie im Infektionsfall schnell ausfliegen zu können.

Laut einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" sollen in das Flugzeug drei hermetisch abgeschirmte Isolationszelte eingebaut werden, in denen Infizierte nicht nur transportiert, sondern auch während des Flugs behandelt werden können. Das Langstrecken-Flugzeug soll bereits Ende November für die Seucheneinsätze zur Verfügung stehen. Die Lufthansa sucht bereits nach Freiwilligen für die Crews.

Aus Angst vor weiteren eingeschleppten Ebola-Fällen werden in den USA nun auch Flugreisende aus dem westafrikanischen Mali bei der Einreise gesundheitlich untersucht. In Westafrika sind der Ebola-Epidemie seit März bereits mehr als 5000 Menschen zum Opfer gefallen.

Die EU-Kommission kündigte in Brüssel an, ihre Ebola-Nothilfe nochmals um 29 Millionen Euro auf nunmehr 373 Millionen Euro zu erhöhen. Damit nähert sich die Unterstützung aus Brüssel und den EU-Mitgliedsländern einer Summe von insgesamt 1,1 Milliarden Euro an. 17 Millionen der neuen Mittel sind für den Transport von Hilfsgütern und für die internationalen Helfer gedacht, der Rest soll für die Vorbeugung eingesetzt werden.

Weltbank-Präsident Jim Yong Kim rief einem "Handelsblatt"-Bericht zufolge Deutschland auf, sein Engagement zu erhöhen. In einem Interview der Zeitung sagte Kim: "Großes Lob für Amerika und Großbritannien. Jedes andere Land kann mehr tun - und sollte mehr tun."

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Ebola-Infos der WHO

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