Kommentar zum Drogenbericht 2018 Berauscht

Meinung | Berlin · Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat den Drogenbericht für das Jahr 2018 vorgestellt. Neben den alten Bekannten, wie Rauchen oder Alkoholkonsum gibt es aber aber auch ganz Neuzeitliche Phänomene.

Der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, ist auch in den vergangenen zwölf Monaten die Arbeit nicht ausgegangen. Stadt, Land, Sucht – und das ist kein Spiel. In Deutschland wird weiter getrunken, geraucht, gekifft und in sozialen Medien gedaddelt – zu oft im ungesunden Maß. Vorsicht, Suchtgefahr!

Wobei zu fragen ist, was tatsächlich sozial an neuen Medien ist, wenn beinahe jedes zehnte Kind oder jeder zehnte Jugendliche angibt, ausschließlich über Social Media mit Freunden zu kommunizieren. Sprachlos befreundet ohne Echtkontakt. Internetabhängigkeit ist ein längst nicht mehr zu leugnendes Phänomen der Netz-Gesellschaft.

Trotzdem ist Alkohol immer noch Droge Nummer eins: 18 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen trinken Mengen in der Kategorie „Riskant“. Positiv: Der riskante Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist seit 2007 um zwei Drittel zurückgegangen. Droge Nummer zwei, Tabak, hat trotz Gesundheits- und Biowelle weiter Konjunktur – bei insgesamt rückläufiger Tendenz. Die E-Zigarette gilt als Mittel für den Einstieg in ein tabakfreies Leben. Ungiftig ist es deswegen noch lange nicht.

Abgesehen von den immensen Folgekosten durch Alkohol- oder Tabaksucht sind vor allem Kinder Leidtragende, die in Haushalten suchtkranker Eltern aufwachsen. Ihr Weg in ein eigenes, nicht Sucht bestimmtes Leben, ist belastet. Kinder unterliegen einem besonderen Schutz auch des Staates. Tabaksteuer, Alkoholsteuer. Der Staat verdient auch an der Sucht, muss am Ende dafür aber teuer bezahlen. Nicht einmal ein Nullsummenspiel.

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