Neuntägige Reise in die USA CDU-Vize lobt Freihandelsabkommen

NEW YORK · Nordrhein-Westfalens CDU-Chef Armin Laschet hat auf seiner neuntägigen Reise in die USA auch Wirtschafts-Guru Nouriel Roubini getroffen.

 Armin Laschet.

Armin Laschet.

Foto: dpa

In den Gesprächen ging es auch um das umstrittene Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP). In New York City rechnete Laschet vor, dass 25 der 28 EU-Länder kein Problem mit TTIP sehen. "Den größten Widerstand gibt es ausgerechnet bei uns, obwohl der deutsche Export am meisten vom Freihandel profitiert", klagt der CDU-Mann.

Laschet kündigt eine verspätete Kampagne in allen Wahlkreisen an, damit die Menschen wissen, welche Jobs an ihrem Ort von TTIP abhängen. Roubini, der als "Untergangsprophet" die großen Finanzkrisen der letzten Jahre vorhersagte, plagt die Sorge, dass das Abkommen erst nach der US-Präsidentschaftswahl 2016 unterzeichnet wird. Bis dahin haben die USA aber einen Vertrag mit Asien über niedrigere Standards vereinbart. "Jetzt haben wir die letzte Chance, weltweit unsere hohen Sozialstandards durchzusetzen", warnt Laschet.

Auch wenn Landespolitiker aus Übersee in den USA keine große Rolle spielen, öffnet die Parteifunktion als Merkel-Vize Türen. Laschet hat Termine mit Ex-Außenminister Henry Kissinger, trifft zum 50.Jahrestag der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen den UN-Botschafter Ron Prosor, der 2016 nach Berlin wechseln soll.

Zum Ende seines US-Besuchs hat Laschet einen dicken Tornister voll Erkenntnisse für NRW gesammelt. Nicht alles ist übertragbar. "Wir brauchen kein deutsches Google. Stattdessen müssen wir unsere Weltmarktführer durch Digitalisierung noch stärker machen", glaubt der CDU-Politiker nach zahlreichen Gesprächen. "Deutsche Ingenieurkunst ist gefragt." Stabile und günstige Energiekosten gewinnen aus Sicht Laschets zudem an Bedeutung. Deshalb mahnt der Christdemokrat zum Verzicht auf neue Abgaben, die Strom aus Braunkohle teurer machen.

Laschet, der als Abgeordneter im EU-Parlament, Bundestag und Landtag viel Auslandserfahrung gewonnen hat, schärft in den USA sein Profil als Kraft-Herausforderer. Der Aachener Zigarillo-Raucher sucht die Zukunftsthemen, mit denen er die Ministerpräsidentin 2017 verdrängen will.

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