Impfen EU-Parlament diskutiert im Ausschuss über Corona in der Dritten Welt

Brüssel · Noch immer gibt es große Probleme, die Menschen in ärmeren Ländern, vor allem auf dem afrikanischen Kontinent, gegen das Coronavirus zu schützen. Im entsprechenden Ausschuss des EU-Parlaments sprachen Abgeordnete und Covax-Vertreter über den Stand der Dinge.

 Ein kommunaler Gesundheitshelfer in Nigeria verabreicht einem Mann den Corona-Impfstoff von Astrazeneca.

Ein kommunaler Gesundheitshelfer in Nigeria verabreicht einem Mann den Corona-Impfstoff von Astrazeneca.

Foto: dpa/Gbemiga Olamikan

Es waren verstörende Bilder, die im Dezember aus Nigeria in den Nachrichten auftauchten. Rund eine Million Impfdosen, noch verpackt in braunen Paketen, landeten auf der Müllkippe. Der Grund: Die Haltbarkeit der Vakzine war abgelaufen. Doch Nigeria stellt keinesfalls einen Einzelfall dar bezüglich der Probleme auf dem afrikanischen Kontinent, die Menschen gegen das Coronavirus zu immunisieren. Das führten am Donnerstag Covax-Experten während einer Sitzung des Ausschusses für Entwicklung (DEVE) des Europäischen Parlaments aus. Dessen Vorsitzender, der Europaabgeordnete Tomas Tobé, beklagte zunächst eine „erschreckend geringe“ Impfquote in Afrika. Diese werfe Schatten auf die Bemühungen der Staatengemeinschaft – und den anstehenden EU-Afrika-Gipfel im Februar. Der schwedische Konservative forderte angesichts des dringenden Bedarfs, „die Fortschritte zu beschleunigen“, um einen gleichberechtigen Zugang zu Impfstoffen zu ermöglichen und die Herstellung in weniger entwickelten Ländern zu fördern.