DBB: 170 000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt

Berlin · Dem öffentlichen Dienst fehlen nach Angaben des Beamtenbunds mehr als 170 000 Erzieher, Lehrer, Polizisten und andere Mitarbeiter.

 Nach Angaben des Beamtenbunds sind mehr als 170 000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. Foto: Armin Weigel

Nach Angaben des Beamtenbunds sind mehr als 170 000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. Foto: Armin Weigel

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Das geht aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Aufstellung des DBB hervor, über die die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (Montag) zuerst berichtet hatte.

Der Vorsitzende des DBB Beamtenbund und Tarifunion, Klaus Dauderstädt, sagte dem Blatt: "Es brennt. Wir brauchen eine Personaloffensive, um junge Menschen für den öffentlichen Dienst zu begeistern." Auch müsse die Praxis enden, bis zu 80 Prozent der Neueingestellten nur Zeitverträge zu geben.

Allein bei Städten und Gemeinden fehlen den Angaben zufolge 142 000 Fachkräfte. So würden 120 000 Erzieherinnen und Erzieher gesucht. Zu beklagen sei die Nichtbesetzung von 5000 Stellen bei Feuerwehren, 6000 in Jobcentern, 3000 in Jugendämtern, 2000 für Fachärzte in Gesundheitsämtern und 1500 für Lebensmittelchemiker.

In den kommenden 15 Jahren werde die Personallücke sogar auf 700 000 wachsen. 1,5 Millionen Beschäftigte steigen demnach altersbedingt aus. Entsprechende Zahlen hatte der DBB auch schon früher veröffentlicht.

Auch die technischen Mängel bei der Bundeswehr gehen laut Beamtenbund teils auf Personalmangel zurück. "In der technischen Wehrverwaltung, die die Ausstattung der Streitkräfte von der Bedarfsmeldung über die Ausschreibung bis hin zur Bereitstellung prüfend und sachverständig begleitet, fehlen aktuell rund 650 Fachkräfte: Ingenieure, Physiker, Informatiker, Luft- und Raumfahrttechniker, Elektrotechniker etc."

Die Gewerkschaften sehen Ursachen im Personalabbau vergangener Jahre und der nach ihrer Ansicht "nicht attraktiven Bezahlung" des Staatsdienstes. Dauderstädt sagte: "Wenn ein privater Arbeitgeber merkt, dass er den begehrten Ingenieur, Arzt oder IT-Fachmann nicht bekommt, legt er noch einen Tausender drauf. Das können Kommunen, Sozialversicherung oder das Finanzamt nicht."

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