Kommentar zum Bildungsgipfel Der Bund sollte mehr Einfluss auf die Bildungspolitik haben
Meinung · In Sachen Bildungspolitik sind die Länder in der Verantwortung – und da liege einiges im Argen, meint unsere Autorin. Dass der Bund als Geldgeber mehr Einfluss haben möchte, sei nachvollziehbar.

Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, spricht bei einer Pressekonferenz am Rande des Bildungsgipfels.
Foto: dpa/Christophe GateauBildungspolitik ist in Deutschland Aufgabe der Länder. Sie sind verantwortlich, wenn es um die Behebung der eklatanten Mängel im deutschen Schulwesen geht, die seit Jahrzehnten beklagt, aber unerträgerlicherweise einfach nicht beseitigt werden. Lehrermangel, hohe Schulabbrecherquoten, marode Schulgebäude, schleppende Digitalisierung, mangelhafte Lernniveaus der Schülerinnen und Schüler – alle diese Zustände gehen in erster Linie auf das Konto der Landesregierungen. Wenn eine Bundesministerin sich des Themas Bildungsmisere annimmt, obwohl sie in der Schulpolitik nichts zu sagen hat, ist ihr das zunächst einmal hoch anzurechnen. Es mag sein, dass FDP-Ministerin Bettina Stark-Watzinger die möglichen Ergebnisse ihres ersten „Bildungsgipfels“ besser mit den Ländern hätte vorbereiten müssen. Ihre Einladung zum Gipfel aber einfach auszuschlagen und dem Treffen fernzubleiben, wie es 14 Kultusminister getan haben, ist eine Frechheit.