Nach Anschlag in Brüssel Deutsche Innenpolitiker fordern mehr Realismus in Terror-Debatte

Nach den Anschlägen in London und Paris ist abermals die belgische Hauptstadt in den Fokus des Terrors von Islamisten geraten. Allmählich scheint sich eine Routine im Umgang mit den Attacken des Islamischen Staats zu entwickeln.

Vorbei die Zeiten, in denen Staats- und Regierungschefs nach blutigen Anschlägen Arm in Arm liefen. Der Terror droht aufgrund der Fülle an Fällen alltäglich zu werden.

Auch in Deutschland stellt sich die Frage, ob nun so etwas wie israelische Verhältnisse Einzug halten. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer (CSU), sagte unserer Redaktion: „Wir sollten jetzt nicht in Panik oder Paranoia verfallen.“ Gleichwohl müssten Sicherheitsbehörden mit den jeweiligen Veranstaltern oder Betreibern entscheiden, ob und welche Zugangskontrollen etwa vor Bahnhöfen oder Einkaufszentren erforderlich sind, sagte Mayer. „Dabei müssen wir uns aber bewusst sein, dass es eine absolute Sicherheit nicht geben kann, wenn wir an unserem bisherigen Lebensstil festhalten wollen“, sagte Mayer. Dies gelte ebenso für Zugangssperren von Einkaufsstraßen.

„Vielleicht haben wir in der Vergangenheit zu oft gedacht, dass solche Anschläge nicht auch bei uns passieren können“, sagte Stephan Mayer. Man müsse damit rechnen, dass die Gefahr von Anschlägen mittelfristig nicht geringer werden würde. Auch für Polizisten stelle das eine Herausforderung da. Sie müssten jede Maßnahme vornehmen, „um eine Gefahr rasch und vollständig zu beseitigen“. Eine Sprecherin des Innenministeriums sagte, dass die Sicherheitslage in Deutschland unverändert sei. „Wir stehen im Zielspektrum des internationalen Terrorismus. Die hohe Gefahr kann sich jederzeit konkretisieren“, sagte sie unserer Redaktion.

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