Wahl im Rhein-Sieg-Kreis 447.000 Bürger sind an die Urnen gerufen

RHEIN-SIEG-KREIS · Wenn am Sonntag der neue Landtag in Nordrhein-Westfalen gewählt wird, dann sind im Rhein-Sieg-Kreis 447.000 Wahlberechtigte zu den Urnen gerufen, rund 3500 mehr als noch vor zwei Jahren. Damals machten aber nur 269.389 Menschen im Kreis von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Zum zweiten Mal nach 2010 haben die Wähler - wie bei der Bundestagswahl auch - zwei Stimmen. Und wie 2010 ist der Wahltag zugleich Muttertag.

 Am Sonntag entscheiden die Wähler über das neue Landesparlament.

Am Sonntag entscheiden die Wähler über das neue Landesparlament.

Foto: Holger Arndt

Mit der Erststimme werden die Direktkandidaten in den vier Wahlkreisen gewählt. Derjenige, der die meisten Erststimmen bekommt, zieht als Abgeordneter in den Landtag ein. Alle anderen Erststimmen wandern gewissermaßen in den Papierkorb. Mit der Zweitstimme für die Landeslisten der Parteien entscheiden die Wähler darüber, ob und wie viele Sitze eine Partei im Landtag erhält.

Die Wähler dürfen nur je ein Kreuz bei den Direktkandidaten und bei den Listen der Parteien machen. Sie können aber auch nur ein Kreuzchen machen, wenn sie nur den Direktkandidaten oder nur eine Liste wählen wollen. Ungültig wird der Wahlzettel beispielsweise, wenn mehr als zwei Kreuze gemacht werden, mehr als ein Direktkandidat oder eine Liste angekreuzt werden oder wenn der Wahlzettel in irgendeiner Form beschriftet wird.

Wenn die Wahllokale am Sonntag ihre Pforten öffnen, werden etliche Wähler ihre Stimme bereits per Briefwahl oder direkt in den Wahlbüros in den Rathäusern abgegeben haben. Wer Briefwahl beantragt hat, seinen Stimmzettel aber noch nicht abgeschickt hat, kann das aber immer noch tun.

Bis Sonntag 18 Uhr können die Briefwahlunterlagen in den Rathäusern abgegeben werden. Allein in Siegburg hatten sich bis Mittwoch 3800 Wähler für die Briefwahl entschieden. "Bei der Wahl 2010 hatten wir 4547 Briefwähler, diese Zahl werden wir diesmal wahrscheinlich auch wieder erreichen", so Wolfgang Hohn, Sprecher der Stadt Siegburg. Morgen werden in der Kreisstadt 300 Helfer in den 35 Wahllokalen im Einsatz sein.

Die zusammenzubekommen, war aber gar nicht so einfach. "Es wird immer schwieriger, die Wahlvorstände zu rekrutieren", sagte Hohn. In Hennef sind 150 Wahlhelfer im Einsatz. "Die haben wir schon seit geraumer Zeit zusammen. Bei uns haben sich viele Freiwillige aus der Bevölkerung gemeldet", so Stadtsprecher Dominique Müller-Grote. In Sankt Augustin helfen 264 Bürger, darunter viele Politiker und Verwaltungsmitarbeiter. "Wir hatten keine Probleme. Auch der Rücklauf aus der Bürgerschaft war gut", sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Die Freiwilligen bekommen als Belohnung für ihren Einsatz 30 Euro.

Einige Hennefer Wähler wirken auch an der Wahlprognose mit, die die Meinungsforscher von "Infratest dimap" für die ARD erstellen. Zwei der 280 Stimmlokale für die repräsentative Wählerbefragung liegen in Hennef (Stoßdorf und Siegbogen). Dort werden die Bürger beim Verlassen der Stimmlokale nach ihrem Wahlverhalten befragt. "Die Befragung ist anonym und freiwillig", so Müller-Grote.

Die Parteien sind trotz der Kürze rundum zufrieden mit ihrem Wahlkampf. Ob Piraten, Grüne, SPD, CDU, Linke oder FDP: Der Tenor lautet, lieber kurz und knackig als lang und langweilig.

Nach getaner Arbeit darf gefeiert werden, wenn es denn etwas zu feiern gibt für die Parteien. Im Kreishaus kommen die Parteifreunde und Kandidaten zur Wahlparty zusammen, um ab 18 Uhr die Wahlergebnisse zu verfolgen. Die Piraten treffen sich dagegen in der Gaststätte "Zur Küz" in Troisdorf, Larstraße 168. Beginn: 17 Uhr. In Sankt Augustin, Siegburg und Hennef wird keine Wahlparty angeboten.

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