Bericht AfD-Funktionär beim sächsischen Verfassungsschutz

Hamburg/Dresden · Beim sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz soll seit Jahren ein Funktionär der AfD beschäftigt sein. Das berichtete das ARD-Magazin „Panorama“ am Donnerstag.

 Ein Hinweisschild zum Landesamt für Verfassungsschutz in Dresden.

Ein Hinweisschild zum Landesamt für Verfassungsschutz in Dresden.

Foto: dpa

Der Mann sei Mitglied der Landesprogrammkommission der Partei und dort als Leiter eines Fachausschusses zuständig für die Erarbeitung von Konzepten im Bereich Innere Sicherheit, Justiz und Datenschutz. Dem Magazin habe der Mann dies bestätigt. Laut dem Bericht soll er sich zudem anerkennend über die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ geäußert haben - er sprach demnach von „intelligenten Aktionsformen“.

Beim Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen ist der Fall laut „Panorama“ bereits seit 2015 bekannt - die Zeitung „taz“ habe damals darüber berichtet. Von der AfD in Sachsen gab es zunächst keine Stellungnahme.

Das Landesamt für Verfassungsschutz wollte sich zu dem konkreten Fall nicht äußern. Grundsätzlich dürfen Beamte privat politisch aktiv sein, es gilt aber ein „beamtenrechtliches Mäßigungsgebot“. Auf Anfrage teilte die Behörde mit: „Zu konkreten Personalien äußern wir uns grundsätzlich nicht.“

Generell gelte, dass Mitgliedschaften oder Funktionen in einer nichtextremistischen Partei beamtenrechtlich als solche kein Hindernis für eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst seien. Für den Verfassungsschutz gelte insoweit rechtlich nichts Anderes als für jede andere Behörde.

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