Rassistische Äußerungen von Marvin Neumann Dem Chef der AfD-Parteijugend droht Parteiausschluss

Berlin · Marvin Neumann ist rund zwei Wochen zum Co-Chef des AfD-Nachwuchses gewählt worden. Nun droht ihm ein Parteiausschluss. Der Bundesvorstand will gegen ihn wegen rassistischer Äußerungen vorgehen.

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der frisch gewählte Vorsitzende der Jungen Alternative (JA), Marvin Neumann, soll am kommenden Montag dem AfD-Parteivorstand zu früheren Äußerungen in sozialen Medien Rede und Antwort stehen. Wie ein Bundesvorstandsmitglied am Freitag auf Anfrage mitteilte, will die Parteispitze gleich im Anschluss an die Befragung über mögliche Ordnungsmaßnahmen gegen den Co-Vorsitzenden der AfD-Nachwuchsorganisation entscheiden.

In einem internen Schreiben der parteiinternen Arbeitsgemeinschaft Verfassungsschutz wird unter anderem ein Tweet angeführt, in dem es heißt: „Es gibt keine "Schwarze(n) Deutsche(n) und Europäer". Sie sind bestenfalls Teil der Gesellschaft und besitzen bestimmte Staatsbürgerschaften, aber sie sind nicht Teil einer tradierten authentischen "europäische(n) Identität"“. Die Arbeitsgemeinschaft rät dem Parteivorstand, Neumann zum Rücktritt aufzufordern und ihm die Mitgliedsrechte zu entziehen. Andernfalls drohe eventuell eine Beobachtung der JA als erwiesen extremistische Bestrebung durch den Verfassungsschutz.

Der Brandenburger Neumann und Carlo Clemens aus Nordrhein-Westfalen waren am 18. April zu gleichberechtigten Co-Vorsitzenden der Jungen Alternative (JA) gewählt worden. Neumann hatte der Zeitung „Junge Freiheit“ kurz vor der Wahl gesagt: „Ich sehe mich als Vertreter der Neuen Rechten in der JA, im parteiinternen Diskurs als Befürworter des Solidarischen Patriotismus.“ Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die Junge Alternative Anfang 2019 als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft.

(dpa)
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