Afghanistan-Einsatz Wie ein deutscher Soldat das zweite Leben fand

Berlin · Afghanistan wird zum Einsatz ohne Ende. Stefan Deuschl verlor als Soldat in Kabul bei einem Anschlag beide Beine, aber nicht den Lebensmut.

 Kämpfer: Stefan Deuschl nimmt als Para-Kanute an Welt- und Europameisterschaften teil.

Kämpfer: Stefan Deuschl nimmt als Para-Kanute an Welt- und Europameisterschaften teil.

Foto: picture alliance / dpa/Roland Weihrauch

Stefan Deuschl war an jenem 14. November 2005 noch Mittagessen. Danach setzt seine Erinnerung aus. Gelöscht von der eigenen Festplatte. Er verlor damals so viel Blut, dass sein Gehirn auf „Notstrom“ schaltete und keine Energie mehr für den Erinnerungsspeicher übrig war, wie ihm die Ärzte später erklärt haben. Zwölf Tage danach wird er am 26. November 2005 im Bundeswehr-Krankenhaus Koblenz aus dem künstlichen Koma „zurückgeholt“. In ein neues Leben. Sein zweites Leben. Das alte hat er in Afghanistan verloren. An seinem Bett sind seine Ehefrau Violetta und seine Söhne Henry und Robin. Er möchte, dass ihm jemand die Stiefel auszieht. Doch Deuschl, damals Hauptfeldwebel und 38 Jahre alt, hat keine Stiefel mehr an. Seine beiden Beine sind da schon amputiert.