NRW will Akzeptanz von Schwulen fördern Aktionsplan gegen Homophobie
DÜSSELDORF · Jeder fünfte unter 30-Jährige und über 60-Jährige in Nordrhein-Westfalen bekennt sich zu Vorbehalten gegen Homosexuelle. Die Düsseldorfer Landesregierung hat deshalb einen neuen Aktionsplan mit 100 Maßnahmen gegen Homophobie beschlossen, um die Akzeptanz von Lesben und Schwulen im Land zu fördern.
Schwerpunkte des Aktionsplans sind nach Angaben von Emanzipationsministerin Barbara Steffens (Grüne) die Weiterentwicklung der Beratungs- und Selbsthilfestrukturen sowie die gezielte Information von Lehrern und Verwaltungskräften in Justiz, Polizei und Familienhilfe. Im Vordergrund stehen die rechtliche Gleichstellung und der Schutz vor Diskriminierung und Gewalt.
Seit Einführung des bundesweit ersten Aktionsplans 2012 in Nordrhein-Westfalen gibt es erste Erfolge. So wurde auf Landesebene unter anderem die Gleichstellung der Lebenspartnerschaft mit der Ehe im Besoldungs- und Versorgungsrecht umgesetzt. Außerdem wurde durch Bundesratsinitiativen die Gleichstellung im Steuerrecht auf Bundesebene durchgesetzt. Steffens sieht eine ständige Aufgabe, "sich dafür einzusetzen, dass Menschen unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können".
Nach einer Studie der Universität Bielefeld nehmen homophobe Einstellungen bei einer autoritären Grundhaltung sowie einer ablehnenden Haltung gegenüber kultureller und religiöser Vielfalt zu.