Ein Plus für das Bündnis Alliierter Krisenlöser: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg

Madrid · Jens Stoltenberg ist der Mann, der die Nato zusammenhält. Eigentlich wollte der Norweger seinen Posten als Generalsekretär in diesem Jahr räumen. Aber dann kam der Ukraine-Krieg und Stoltenberg blieb.

 Jens Stoltenberg (2. v.r.) weiß geschickt zwischen den Staaten zu vermitteln. Der britische Premier Boris Johnson (r.), US-Präsdient Joe Biden (3. v.r.) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schätzen das.

Jens Stoltenberg (2. v.r.) weiß geschickt zwischen den Staaten zu vermitteln. Der britische Premier Boris Johnson (r.), US-Präsdient Joe Biden (3. v.r.) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schätzen das.

Foto: AP/Susan Walsh

Es war eines jener Frühstücke, die Jens Stoltenberg vor und bei Nato-Gipfeln immer wieder erlebt. An jenem Juni-Tag vor vier Jahren gab es Fruchtsalat, Toast, Orangensaft – und einen schlecht gelaunten Gast. Aber als Nato-Generalsekretär muss man da durch. Der Tisch ist reichlich gedeckt, nur niemand isst davon oder trinkt. Stoltenberg gegenüber sitzt ein Mann, der sich selbst im Kreise der Alliierten benimmt wie ein Elefant im Porzellanladen: Donald Trump. Der US-Präsident zieht über den Nato-Partner Deutschland her, weil die Regierung in Berlin sich weiter weigere, das Zwei-Prozent-Ziel der Nato zu erfüllen. Außerdem mache sich Deutschland wegen seiner Abhängigkeit von russischem Gas zu einer „Geisel“ von Moskau. „Sie sagen mir, das sei angemessen. Ich sage, das ist es nicht. Das ist schlecht für die Nato“, blufft Trump den Generalsekretär der Allianz an.