Kampf gegen Personalmangel Alltagshelfer in Kitas sollen bleiben

Düsseldorf · In den Kitas in Nordrhein-Westfalen herrscht Personalmangel. Nun will Familienminister Joachim Stamp die sogenannten Corona-Alltagshelfer fortbilden – und dadurch dauerhaft halten.

 Der Personalmangel in den NRW-Kitas ist groß. Nun hat Familienminister Stamp eine neue Idee, um Betreuer zu finden.

Der Personalmangel in den NRW-Kitas ist groß. Nun hat Familienminister Stamp eine neue Idee, um Betreuer zu finden.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Corona-Alltagshelfer in Kitas sollen in den Einrichtungen für längere Zeit zum Einsatz kommen. NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) kündigte an, die Maßnahme zur Unterstützung der Erzieherinnen über den 31. Dezember hinaus fortzuführen. Ziel sei es, die Alltagshelfer weiterzuqualifizieren, damit sie dauerhaft an Bord bleiben könnten. Ein entsprechendes Konzept solle jetzt zusammen mit den Kita-Trägern entwickelt werden.

Die schwarz-gelbe Landesregierung hatte den Kita-Trägern rund 95 Millionen Euro für Alltags-, vielfach auch Kita-Helfer genannt, in den 10.000 Einrichtungen in NRW zur Verfügung gestellt. Ihre Aufgabe ist es, das pädagogische Fachpersonal bei alltäglichen Hygienemaßnahmen zu entlasten – etwa der Reinigung von Toiletten, beim Händewaschen, regelmäßigem Lüften und Desinfizieren von Spielzeug. Das Programm ist auf etwa 10.000 neue Mitarbeiter angelegt. Insgesamt waren laut Stamp im August 98,5 Prozent der Kitas uneingeschränkt geöffnet.

Um als Kita-Helfer und Helferinnen eingestellt zu werden, braucht es dem Minister zufolge keine formale Qualifikation. Aber nach den Kindesmissbrauchsfällen von Lügde und Bergisch Gladbach stehe außer Frage: „Wir legen großen Wert auf die Vorlage des erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses.“ Mittlerweile gebe es diese Hilfskräfte fast in jeder Kita. Das Programm werde sehr positiv aufgenommen.

Auch die GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern sieht in den Kita-Helfern und Helferinnen eine gute Unterstützung, die für die Erzieherinnen Freiräume schafften. Bevor sie für weitergehende Tätigkeiten eingesetzt würden, müssten sie aber sehr gut qualifiziert werden, sagte Finnern unserer Redaktion.

Die SPD-Opposition im Landtag sieht ihre Forderungen nach einem längeren Einsatz der Alltagshelfer erfüllt: „Dabei darf der Minister jetzt aber nicht auf halber Strecke stehen bleiben“, so Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher. Ob das Budget erhöht werde und über welche Zeiträume das Programm laufen solle, bleibe bisher offen. Maelzer verlangte zudem, dass die Einrichtungen selbst entscheiden könnten, wofür sie die Gelder einsetzten – ob zur Anstellung von Alltagshelfern oder zur Aufstockung des vorhandenen pädagogischen Personals.

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