Gesetzliche Rentenversicherung Die Altersvorsorge ist eine Baustelle

München · Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen warnt mit drastischen Worten. Rentenpolitiker von Grünen und Union halten von dessen steilen Thesen aber erst einmal wenig.

 Senioren im Schlosspark Pillnitz bei Dresden. Einige Berufsgruppen müssen wohl damit rechnen, bis zum Alter von 70 Arbeiten zu müssen.

Senioren im Schlosspark Pillnitz bei Dresden. Einige Berufsgruppen müssen wohl damit rechnen, bis zum Alter von 70 Arbeiten zu müssen.

Foto: picture-alliance/ dpa/Matthias Hiekel

Bernd Raffelhüschen hat ohne Zweifel einen Sinn für Provokation. „Wer heute keine Aktien oder Immobilien hat, war gestern doof“, sagt der Rentenexperte und Finanzwissenschaftler der Universität Freiburg. Kurz zuvor hatte er schon erklärt, dass die Rentner von morgen, die gestern keine Kinder gezeugt haben, selbst Schuld seien an ihrem Schicksal. Das beschreibt er kurz so: Höhere Beitrage zur Rentenversicherung und länger arbeiten bei weniger Rente. Verkündet hat der 63-Jährige diese Thesen bei der digitalen Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) und dortigen Versicherungsmathematikern. Widersprochen haben ihm rentenpolitische Sprecher von Grünen und Union, das aber nur graduell und nicht in jedem Punkt.