Wagenknecht und die Krise der Linken Angst vor der Spaltung

Berlin · Sahra Wagenknecht und die Frage nach einer neuen Partei: Genossen wollen sie zur Gründung bringen, aber sie zögert. Linken-Ikone Gregor Gysi versucht in Krisengesprächen mit Wagenknecht, die Partei wieder zusammenzuführen.

Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi bei einer Fraktionssitzung der Partei Die Linke.

Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi bei einer Fraktionssitzung der Partei Die Linke.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Gregor Gysi hat einen Termin. Einen Termin mit Sahra Wagenknecht. Irgendjemand muss es richten. Irgendjemand muss versuchen, das auf der politischen Sandbank festgefahrene Boot wieder zurück in die Fahrrinne zu bringen. Und festgefahren ist bei der Linken viel: vor allem der Streit um den Kurs der Partei. Der langjährige Frontmann Gysi will in dieser Krise der Linken, die längst zu einer Dauerkrise geworden ist, nichts unversucht lassen. Gysi war zehn Jahre Vorsitzender der Bundestagsfraktion, er war auch Vorsitzender seiner Partei, als diese noch PDS hieß und sie noch nicht mit der westdeutschen WASG zur gesamtdeutschen Linken fusioniert war. Er verfügt über ein Netzwerk wie vermutlich kein Zweiter bei den Links-Genossen. Gysi wird im Januar 75 Jahre alt. Aber nach Ruhestand ist ihm nicht.