Anklage: Staatsgeheimnisse in Rüstungsunternehmen entdeckt

Karlsruhe/Düsseldorf · Als Staatsgeheimnisse eingestufte Unterlagen des Bundesverteidigungsministeriums sind an Beschäftigte der Rüstungsindustrie gelangt. Die Bundesanwaltschaft erhob deswegen nun Anklage gegen drei Verdächtige. Sie seien 38, 54 und 59 Jahre alt. Zwei von ihnen werde Verrat von Staatsgeheimnissen, einem das Auskundschaften derselben vorgeworfen, teilte die Behörde am Dienstag in Karlsruhe mit. Der Prozess gegen die Männer soll am Düsseldorfer Oberlandesgericht stattfinden.

 Die Bundesanwaltschaft.

Die Bundesanwaltschaft.

Foto: Uli Deck/Archiv

Zwei der Verdächtigen waren im Januar verhaftet worden. Wie die Bundesanwaltschaft damals mitteilte, handelt es sich um den 54-jährigen Beschäftigten einer Explosivstofffirma und den 59-jährigen früheren Niederlassungsleiter eines Rüstungsunternehmens.

Die Männer waren in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen festgenommen worden. Der 54-Jährige soll seinem 59 Jahre alten Bekannten 2016 eine Kopie der Haushaltspläne gegeben haben, die wegen ihrer sicherheitspolitischen Bedeutung als Staatsgeheimnisse eingestuft seien.

Das Ganze kam bei einer Routinekontrolle heraus: Der Sicherheitsdienst der Rüstungsfirma des 59-Jährigen fand im unverschlossenen Rollcontainer eine der Kopien. Die Rüstungsfirma meldete den Vorgang daraufhin dem Landesamt für Verfassungsschutz. Wie der 54-Jährige an die Geheimunterlagen der Bundesregierung kam, ist weiter unklar. Um welche Firmen es sich handelt, gab die Behörde nicht bekannt.

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