Atom-Ernstfall: Zehntausende sorgen mit Jodtabletten vor

Aachen · Die Sorgen der Menschen in der Aachener Region vor einem Atomunfall sind groß. Die Behörden verteilen darum schon jetzt kostenlos Jodtabletten. Viele haben sich schon vorher versorgt.

 Die Kühltürme des Kernkraftwerks am Fluss Maas in Tihange (Belgien.

Die Kühltürme des Kernkraftwerks am Fluss Maas in Tihange (Belgien.

Foto: Rainer Jensen/Archiv

Zehntausende in der Aachener Region haben sich aus Angst vor einem Atomunfall bei einer Verteilaktion der Behörden mit Jodtabletten versorgt. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zum Zwischenstand. Demnach gingen bisher knapp 40 000 Anträge für jeweils einen Haushalt ein, der auch mehrere Personen umfassen kann. Damit liegt die Zahl der Menschen, die sich über die Aktion mit Jodtabletten versorgt haben, schätzungsweise bei rund 100 000. Anspruch haben etwa 600 000 Menschen.

Viele verunsicherte Menschen hätten sich schon vor der Aktion Jodtabletten rezeptfrei in den Apotheken gekauft, sagte der Leiter der regionalen Koordinierungsgruppe Markus Kremer. Darum sei absehbar gewesen, dass ein Teil der Bevölkerung von dem Angebot nicht mehr Gebrauch machen würde.

Wegen der Nähe zum umstrittenen belgischen Kernkraftwerk Tihange hatte die Region beim Land Nordrhein-Westfalen darauf gedrungen, die Bevölkerung schon jetzt mit den Tabletten zu versorgen.

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