Ingo Kramer übt Kritik BDA-Präsident warnt vor Imageverlust für deutsche Produkte

Berlin · Viele Wirtschaftsvertreter warben von Anfang an dafür, die vielen Flüchtlinge als Chance für Deutschland wahrzunehmen. Arbeitgeberpräsident Kramer fürchtet, dass ein stärkerer Fremdenhass zum Problem für die deutsche Wirtschaft werden könnte.

 BDA-Präsident Ingo Kramer: "Leider äußern sich Politiker heute gegenüber Flüchtlingen und Fremden in einer Weise, die ihnen vor einiger Zeit peinlich gewesen wäre."

BDA-Präsident Ingo Kramer: "Leider äußern sich Politiker heute gegenüber Flüchtlingen und Fremden in einer Weise, die ihnen vor einiger Zeit peinlich gewesen wäre."

Foto: Sophia Kembowski

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer befürchtet, dass die Wirtschaft leiden könnte, wenn die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland weiter um sich greift.

"Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir im Ausland für unsere Willkommenskultur gefeiert wurden. Das ändert sich gerade. Jetzt zeigt sich ein anderes Bild", sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) der "Passauer Neuen Presse".

"Wenn nachhaltig der Eindruck entsteht, dass der Fremdenhass stärker ist als die Willkommenskultur, wird das ein großes Problem. Das könnte unter anderem dazu führen, dass das Image deutscher Produkte leidet und die Investitionsbereitschaft zurückgeht."

Kramer hält die Politiker für mitverantwortlich an der geänderten Stimmung. "Leider äußern sich Politiker heute gegenüber Flüchtlingen und Fremden in einer Weise, die ihnen vor einiger Zeit peinlich gewesen wäre. Das ist unerträglich."

Kramer warnte zugleich vor einer Nachahmung der AfD: "Vielleicht denkt mancher Politiker, dass die Bürger bei den etablierten Parteien bleiben, wenn sie sich in dieser Schärfe gegenüber Flüchtlingen äußern. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wer gegen Fremde ist, sucht sich das Original und nicht die Kopie. Man gräbt der AfD nicht das Wasser ab, indem man argumentiert wie sie."

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