Zehn Jahre nach der Terror-Entdeckung Sie hätten die NSU-Morde alle verhindern können

Berlin · Zehn Jahre nach Entdeckung des NSU-Terrors ist klar: Die Behörden kannten die Rechtsterroristen, sie hätten sie bei besserer Koordinierung fassen und auch danach die Morde auf sie zurückführen können. Die Terrorserie wurde erst durch systematisches Behördenversagen möglich.

 Ein Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes hält eine der Tatwaffen, eine Pistole Ceska 83, 7.65 mm Browning mit Schalldämpfer, vor dem Wohnmobil der NSU-Terrorzelle in der Hand.

Ein Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes hält eine der Tatwaffen, eine Pistole Ceska 83, 7.65 mm Browning mit Schalldämpfer, vor dem Wohnmobil der NSU-Terrorzelle in der Hand.

Foto: dpa/Oliver Berg

Ja, es gab sie. Die Beamten, die das Richtige wollten. Da war der Kripo-Beamte, der im Februar 1998 Alarm schlug, als bei der Durchsuchung von Garagen des untertauchenden Trios die zuständigen Ermittler übergangen und Infos an die Zielfahnder nicht weitergegeben wurden. Da war der Referatsleiter im Brandenburger Verfassungsschutz, der nach Hinweisen eines Kontaktmannes unter dem Stichwort „Rechtsterrorismus“ die Polizei auf ein gesuchtes Trio in Chemnitz aufmerksam machen wollte. Und da war der Münchner Fallanalytiker, der im Mai 2006 zu dem Schluss kam, dass hinter der Mordserie wahrscheinlich nicht Migranten und Ausländer, sondern Anhänger der rechten Szene steckten.