Arbeitsplätze abgewandert Bonn will von Berlin Entschädigung für verlorene Bundes-Jobs

Bonn · Bonn hat in den letzten Jahren immer mehr Arbeitsplätze aus den Bundesministerien an Berlin verloren. Nach dem Willen der NRW-Landesregierung soll die Hauptstadt der alten „Bonner Republik“ dafür jetzt auf andere Art entschädigt werden.

 Das Stadthaus in Bonn.

Das Stadthaus in Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

Weil Bonn in den vergangenen Jahren immer mehr Arbeitsplätze aus den Bundesministerien an Berlin verloren hat, will die Bundesstadt dafür entschädigt werden. Ein erstes Gespräch dazu, das für den heutigen Dienstag geplant war, fällt allerdings aus. Wie die Stadt Bonn mitteilte, ist die zuständige Staatssekretärin erkrankt.

Im Kern geht es dabei um eine geplante Zusatzvereinbarung zum Berlin/Bonn-Gesetz. Dabei verhandelt die Bundesregierung mit Vertretern der Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, der Stadt Bonn und der Kreise Rhein-Sieg, Ahrweiler und Neuwied.

Das Berlin/Bonn-Gesetz sollte die Aufteilung der Bundesministerien zwischen den beiden Städten regeln und sah vor, dass „der größte Teil der Arbeitsplätze der Bundesministerien in der Bundesstadt Bonn erhalten bleibt“. Das ist allerdings schon seit 2008 nicht mehr der Fall. Es gibt eine starke Sogwirkung nach Berlin. Inzwischen ist nach Angaben des Bonner Oberbürgermeisters Ashok-Alexander Sridharan (CDU) nur noch ein Drittel der ministeriellen Arbeitsplätze in Bonn.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte deshalb im vergangenen Jahr angekündigt, mit der Bundesregierung eine Zusatzvereinbarung zum Berlin/Bonn-Gesetz aushandeln zu wollen. Ziel sei es, Bonn als zweites bundespolitisches Zentrum zu stärken, sagte der CDU-Politiker. Unter anderem solle Bonns Position als UN-Standort und Kompetenzzentrum zur Cyber-Sicherheit ausgebaut werden.

(dpa)
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