Kritik an katholischer Kirche Bonner Missbrauchsopfer bezeichnen Bußgottesdienst als Farce

Bonn · In einem Bußgottesdienst im Kölner Dom hat der Apostolische Administrator Rolf Steinhäuser das Versagen der katholischen Kirche beim sexuellen Missbrauch durch Geistliche bekannt. Bonner Missbrauchsopfer bezeichnen den Gottesdienst dagegen als „Farce“.

 Die Plastik des Künstlers Jacques Tilly mit dem Slogan „11 Jahre schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle!“ stand Mitte März vor dem Kölner Dom.

Die Plastik des Künstlers Jacques Tilly mit dem Slogan „11 Jahre schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle!“ stand Mitte März vor dem Kölner Dom.

Foto: dpa/Oliver Berg

Patrick Bauer und Winfried Ponsens waren, obwohl eingeladen, nicht beim Bußgottesdienst des Erzbistums im Kölner Dom – und im Livestream haben sie ihn sich auch nicht angesehen. Beide sind von Missbrauch in katholischen Einrichtungen in Bonn Betroffene. Vor einem Jahr traten sie aus Protest gegen eine „Instrumentalisierung der Opfer“ aus dem Betroffenenbeirat des Bistums aus, Bauer war dessen Sprecher. Und jetzt sagen beide: Alle Betroffenen, mit denen sie gesprochen hätten, fänden die Art der Einladung, die Inhalte und den Zeitpunkt zynisch. „Der Gottesdienst ist eine Farce“, so Bauer, der am Godesberger Aloisiuskolleg sexualisierte Gewalt erfuhr.