Bürgerrechte in Zeiten von Corona „Bonner Tage der Demokratie“ im Mai per Livestream

Bonn · Bei den Bonner Tagen der Demokratie im Mai diskutieren Bürger mit Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wegen der Corona-Krise finden die Diskussionen im Livestream statt. Alle Veranstaltungen im Überblick.

 Die Corona-Abstandsregeln gelten selbstverständlich auch für den Parlamentsbetrieb. (Archivbild von der Bundestags-Sitzung am 23. April)

Die Corona-Abstandsregeln gelten selbstverständlich auch für den Parlamentsbetrieb. (Archivbild von der Bundestags-Sitzung am 23. April)

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Vor gut einem Jahr feierte Deutschland den 70. Geburtstag seines Grundgesetzes. Allein in Bonn, der Wiege der bundesdeutschen Demokratie, standen die Verfassung und die darin verbrieften Freiheitsrechte mehrere Wochen lang im Mittelpunkt vieler Veranstaltungen, etwa im Rahmen der „Bonner Tage der Demokratie“. Wer hätte es damals für möglich gehalten, dass viele dieser Freiheiten ein Jahr später drastisch eingeschränkt sein würden? Dass eine tödliche Virus-Pandemie den Staat dazu zwingen würde, die härtesten Beschränkungen seit Bestehen der Bundesrepublik zu beschließen, um Leben zu schützen?

Was macht die Pandemie mit der Gesellschaft?

Kontaktsperren, Gewerbeverbote, geschlossene Schulen: Was macht die Pandemie mit der Gesellschaft? Wie verändern die Krisenwochen die Demokratie? Wie funktioniert parlamentarische Kontrolle bei strengen Abstandsregeln? Wie geht politische Meinungsäußerung unter weitgehenden Versammlungsverboten? Die Demokratie ist in Deutschland zwar stabil und breit akzeptiert, aber sie war auch vor Corona schon im Umbruch und suchte nach Antworten auf immer drängendere Probleme. Allen voran: Was bedeutet eine lebendige Demokratie, wenn Forderungen nach umfassendem Schutz von Umwelt und Klima, nach konsequenter Nachhaltigkeit, immer lauter werden?

Dieser und weiterer Fragen widmen sich nun im Mai die zweiten „Bonner Tage der Demokratie“, die die Bonner Agentur Trio MedienService konzipiert hat. Bei mehreren kostenlosen Veranstaltungen sind Bürger eingeladen, mit Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu diskutieren. Natürlich nicht physisch in einem Raum, sondern im Internet per Livestream. „Virtuell und virenfrei“, wie es beim Veranstalter Trio MedienService heißt. Der General-Anzeiger ist Medienpartner. Alle Veranstaltungen im Überblick:

■ Locker los geht es bereits am 5. Mai (ab 19 Uhr) mit einem virtuellen Kneipen-Quiz rund um das Thema Corona. Fachbegriffe wie Reproduktionszahl, das optimale Maß eines Mundschutzes, das Sternzeichen des Virologen Christian Drosten – alles kann abgefragt werden. Interessierte können sich direkt als Gruppe anmelden oder auch einzeln und sich dann mit anderen zusammenfinden.

■ Im Zentrum der „Tage der Demokratie“ steht dann eine digitale Arena-Diskussion am 7. Mai (19-20.30 Uhr). Thema des Abends: Demokratie nach Corona – wie wird unsere Gesellschaft funktionieren? Leitfragen sind unter anderem: Was haben wir gelernt in den vergangenen Wochen? Wo müssen wir besonders achtsam sein? Wie leben wir weiter die wichtigen Werte Freiheit und Internationalität? Bleibt die Nachhaltigkeit jetzt auf der Strecke? Eingeladen sind Luca Samlidis von „Fridays for Future“ Bonn, die Politikökonomin und Regierungsberaterin Maja Göpel, der Sozialwissenschaftler und IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban sowie der Philosophie-Professor Markus Gabriel und der Politikwissenschaftler Volker Kronenberg von der Uni Bonn. Die Moderation übernehmen Trio MedienService-Geschäftsführerin Isabell Lisberg-Haag und Helge Matthiesen, Chefredakteur des General-Anzeigers.

■ Zu einer virtuellen „Demokratie-Sprechstunde“ lädt die Bundeszentrale für politische Bildung am 29. Mai  von 12 bis 13.30 Uhr. Dort wird die Demokratieforscherin Hedwig Richter von der Universität der Bundeswehr mit Bürgern über Demokratie im Alltag sprechen.

■ Ein geplanter „Demokratie-Slam“ wie im vergangenen Jahr musste wegen Corona verschoben werden. Der neue Termin steht zunächst noch nicht fest. Beim Demokratie-Slam, der in diesem Jahr unter dem Motto Demokratie und Nachhaltigkeit steht, treten fünf Studierende an.

Details zu den Veranstaltungen sowie Infos zur Anmeldungen finden Sie unter www.demokratie-bonn.de. Bei Facebook sind die Aktionen auch zu finden, bei Twitter und bei Instagram unter @demokratie_lebt. Hash­tag: #DemokratieBonn

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