Bündnis will gegen Fachkräftemangel in NRW kämpfen
Düsseldorf · Studienabbrecher, Berufsumsteiger und -wiedereinsteiger sowie Menschen mit Behinderungen sollen in Nordrhein-Westfalen verstärkt für Berufsausbildungen angeworben werden. Damit will das Land dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Auch Schülern, die bisher allein auf Abitur und Studium fokussiert sind, soll eine duale Ausbildung schmackhaft gemacht werden. Darauf verständigten sich am Donnerstag die Teilnehmer des sogenannten Ausbildungskonsenses NRW, wie die Staatskanzlei mitteilte. Eine Chance sieht das Bündnis auch in Flüchtlingen. Wer schon qualifiziert sei, müsse auch Jobperspektiven bekommen.
Schon heute warteten Unternehmen in NRW im Durchschnitt 101 Tage, bis sie eine bei der Arbeitsagentur ausgeschriebene Stelle neu besetzen könnten. Etwa eine halbe Million Beschäftigte - davon die Hälfte Fachkräfte - erreichten bis 2022 das Rentenalter. Prognosen zufolge könnten bis 2030 mehr als 670 000 Fachkräfte in NRW fehlen.
Die Zahl der Auszubildenden in NRW ist 2017 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leicht um 0,1 Prozent auf 296 900 gesunken. Zum Ausbildungskonsens der Landesregierung zählen Wirtschaft, Gewerkschaften, Kammern, die Bundesagentur für Arbeit und kommunale Spitzenverbände.