„Neues Kapitel“ im deutsch-britischen Verhältnis Angela Merkel zu Besuch in Großbritannien

London · Bei ihrem voraussichtlich letzten Staatsbesuch in Großbritannien setzte sich Kanzlerin Angela Merkel für eine enge Zusammenarbeit mit Großbritannien nach dem Brexit ein. Sorgenvoll äußerte sie sich in Bezug auf die hohen Zuschauerzahlen bei den EM-Spielen in London.

 Queen Elizabeth II. empfängt Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einer Audienz auf Schloss Windsor.

Queen Elizabeth II. empfängt Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einer Audienz auf Schloss Windsor.

Foto: AP/Steve Parsons

Mit großen Scherzen hielt sich Boris Johnson dieses Mal zurück, wohlwissend, dass es schwer werden würde, im Gesicht von Angela Merkel abzulesen, ob sie seinen Humor lustig findet. Stattdessen gab es während des Besuchs der Kanzlerin im Vereinigten Königreich vor allem viele warme und herzliche Worte. Sie wurde am Freitagmittag vom britischen Premierminister auf dessen Landsitz in Chequers mit zwei Ellenbogen-Begrüßungen empfangen. Es war nicht nur ihre voraussichtlich letzte Staatsvisite in Großbritannien, sondern auch ihr 22. Besuch als Kanzlerin. Sie sah sie alle kommen und – bis auf den aktuellen – wieder gehen: Tony Blair, Gordon Brown, David Cameron, Theresa May. Mit Johnson war der Blick nun in Richtung Zukunft gerichtet, die schwierigsten Hürden habe man in den Gesprächen hinter sich gelassen, sagte Merkel. Es sollte ein von der Kanzlerin lancierter Neuanfang sein, auch wenn sie bei dessen Ausgestaltung nach der Bundestagswahl im September fehlen wird.