Bundestagswahl 2021 Könnten im nächsten Bundestag mehr Frauen sitzen?

Analyse | Berlin · In ihren Listenaufstellungen kommen die Parteien – von AfD und FDP abgesehen – beim Frauenanteil voran. Doch wenn es um die aussichtsreichen Direktwahlkreise geht, sieht es ähnlich schlecht aus wie vor vier Jahren.

 Blick in den Plenarsaal des Bundestags.

Blick in den Plenarsaal des Bundestags.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Da war CSU-Chef Markus Söder am Wochenende ein toller Scoop gelungen: Nach all den Jahren mit männerdominiertem Auftritt der Christlich-Sozialen setzte Söder eine Listenaufstellung durch, die für CSU-Verhältnisse revolutionär erscheint. Auf jedem zweiten Platz steht jetzt eine Frau. Das drückt den Willen aus, den Frauenanteil im Parlament an den im Volk heranzubringen. Doch die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Die ist nämlich davon geprägt, dass vor allem die Volksparteien nur zu einem kleinen Anteil auf die Landesliste zurückgreifen. Sie sind vor Ort so stark, dass ihre Direktkandidaten häufig das Rennen machen. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2017 lag die CSU in allen 46 Wahlkreisen vorn. Die Liste zog überhaupt nicht.