Zwischen Landgericht, Pauke und Kreuzkirche Das bieten die Bonner Tage der Demokratie 2022

Bonn · Zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes 2019 fanden die ersten Bonner Tage der Demokratie statt. Dann gab es sie zweimal nur digital. In diesem Jahr sind erstmals wieder Präsenzveranstaltungen geplant. Es geht um die Demokratie vor Ort.

 Wer weiß was? Erneut findet bei den Bonner Tagen der Demokratie das Kneipenquiz in der Pauke statt – hier eine Aufnahme von  2019.

Wer weiß was? Erneut findet bei den Bonner Tagen der Demokratie das Kneipenquiz in der Pauke statt – hier eine Aufnahme von 2019.

Foto: Benjamin Westhoff

Nach zwei Jahren mit ausschließlich digitalen Veranstaltungen werden die Bonner Tage der Demokratie in diesem Mai erstmals wieder in Präsenz stattfinden. Und das an Orten, die sowohl Atmosphäre haben als auch Lust auf interessante und spannende Diskussionen machen sollen: Es geht ins Digital Hub am Hauptbahnhof, in den Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses, das Gustav-Stresemann-Institut, in das Bonner Landgericht, das Pauke-Life-Kulturbistro und vor die Kreuzkirche.

All diese Schauplätze sind in gewisser Weise Bonner Originale, die es nirgendwo sonst so gibt. Sie passen denn auch zum diesjährigen Motto „Demokratie vor Ort“. Im Mittelpunkt aller Veranstaltungen soll die Frage stehen: „Wie gelingt ein demokratisches Miteinander in der Stadtgesellschaft?“ Dabei soll es jedoch nicht nur um parlamentarische Strukturen gehen, sondern auch um gesamtgesellschaftliches Engagement. Organisiert werden die inzwischen vierten Bonner Tage der Demokratie wieder von der Agentur Trio Medien Service.

Eröffnet werden sie am Donnerstag, 5. Mai, um 19 Uhr im Digital Hub, Am Hauptbahnhof 6, mit einer Diskussion „Was Bürger*innen wissen dürfen – freier Zugang zu Informationen“. Unter anderem sind dabei: der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber, sein Kölner Kollege Frank Fricke und die Berliner IT-Sicherheitsexpertin Lilith Wittmann.

Pubquiz: „Wie alt muss ich sein, um Oberbürgermeister zu werden?“

Es geht weiter am Montag, 9. Mai, ebenfalls um 19 Uhr, im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses, Bonngasse, mit der Arenadiskussion „Wie gelingt lebendige Demokratie in der Stadt?“. Es debattieren der Pfarrer, frühere DDR-Bürgerrechtler und Mehr-Demokratie-Bundesvorstandssprecher Ralf-Uwe Beck, der Bonner Politikwissenschaftler Frank Decker und Ahr-Landrätin Cornelia Weigand.

Am Donnerstag, 12. Mai, um 19.30 Uhr geht es bei einer Podiumsdiskussion im Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68, um die „Freie Journalistische Arbeit in Osteuropa – Zum Umgang mit der Pressefreiheit in Belarus“. Gast ist die junge Reporterin Kseniya Halubovich, die über ein Jahr lang die Proteste in Minsk gegen Diktator Alexander Lukaschenko begleitet und in dem Videoblog „Belarus: Tagebuch einer Revolution“ darüber berichtet hat.

Eine Woche später, am Donnerstag, 19. Mai, um 19 Uhr folgt im Landgericht, Wilhelmstraße 21, die schon traditionelle Bonner Rede zur Demokratie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Auf dem Programm steht allerdings nicht eine einzige Ansprache, sondern ein Impulsreferat mit einer anschließenden Diskussion zum Thema Staatsreform. „Soll die kommunale Selbstverwaltung gestärkt werden, um flexible und bürgernahe Entscheidungen zu fördern?“ ist eine Frage. Eine andere: „Soll sie eine echte dritte Ebene im Staatsaufbau werden – inklusive der Möglichkeit, eigenständig Steuern zur Erfüllung ihrer Aufgaben zu erheben?“ Mit dabei sind NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach, die Darmstädter Verwaltungswissenschaftlerin Nathalie Behnke und Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.

Schon einen Tag später, am Freitag, 20. Mai, 19 Uhr, findet das Pubquiz zur Demokratie im Pauke-Life-Kulturbistro, Endenicher Straße 43, statt. Gespielt wird in Teams von sechs Mitspielern und es geht um Fragen wie zum Beispiel „Wie alt muss ich sein, um Oberbürgermeister zu werden?“ oder „Wo steht die Wiege der Demokratie – In Athen oder doch in Bonn?“

Abgeschlossen wird die Veranstaltungsreihe am Samstag, 21. Mai, von 12 bis 14 Uhr auf dem Platz vor der Kreuzkirche mit einem Markt der Demokratie. Initiativen, Vereine und Stiftungen stellen Projekte vor, auf der Bühne ist ein Programm mit Gesprächen, Poetryslam und viel Live-Musik geplant.

Weitere Informationen gibt es hier.

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