Kommentar zum Zustand der Union nach der Aufstellung Maaßens Das Maaßen-Phänomen

Meinung · Die Aufstellung des ehemaligen Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maaßen als Direktkandidat für die CDU in Thüringen steht im Zeichen einer Doppelwahrnehmung, findet unser Kommentator Gregor Mayntz.

 Hans-Georg Maaßen (M, CDU) gewinnt in der Wahlkreisvertreterversammlung der CDU-Kreisverbände in Südthüringen die Abstimmung.

Hans-Georg Maaßen (M, CDU) gewinnt in der Wahlkreisvertreterversammlung der CDU-Kreisverbände in Südthüringen die Abstimmung.

Foto: dpa/Michael Reichel

Eine bizarre Doppelwahrnehmung begleitet den geschassten Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maaßen auf seinem Weg in den Bundestag. Einerseits Beifallsstürme und Zustimmung beim Wahlkampf an der Basis, wo Maaßen aus seiner Sicht erfolgreich damit beschäftigt ist, seiner CDU das verlorengegangene Profil zurückzugeben. 86 Prozent bei der Aufstellung zum Bundestagskandidaten in einer ihm fremden Region können ihn in dieser Überzeugung nur stärken. Zugleich raufen sich Unionsanhänger mit einem „Das-kann-doch-nicht-wahr-sein“-Gefühl bundesweit die Haare, rufen viele „Schande“.